Filme 2020 
 
25.01.20
Sterk Baden
Hermine Huntgeburth
Lindenberg! Mach Dein Ding!

"Minutenlang gab es Beifall und Jubel für die Filmcrew rund um Hauptdarsteller Jan Bülow und Regisseurin Hermine Huntgeburth, vor allem aber für Lindenberg selbst. Der Film lief am Premierenabend in allen acht Sälen des Cinemaxx-Kinos in der Innenstadt, am 16. Januar startet er bundesweit.
«Mit einer solchen Liebe, so genial gemacht», hatte Lindenberg vor der Vorführung das Werk gelobt. Der Film zeige, dass «alles geht». Das sei der «westfälisch-amerikanische Traum», erklärte der 73-Jährige, der in Gronau in Westfalen geboren wurde. «Leute, ich fühle mich sehr geehrt», sagte er später auf der Bühne.
Die Zeitreise auf der Leinwand, die von seiner Kindheit über die Anfänge als Schlagzeuger bis zur ersten Showtreppe für den Sänger reicht, habe ihn sehr bewegt. «Ich hatte einige Tränen hinter meiner Sonnenbrille», erzählte er, «Tränen der Betroffenheit, aber auch der Entzückung und der Freude».
Der 23-jährige Bülow, Hauptdarsteller des mehr als zwei Stunden dauernden Künstlerporträts, erntete nicht nur den stürmischen Applaus der Zuschauer, sondern auch viel Lob von Lindenberg. «Er spielt das auf seine Weise - nicht als Kopie», sagte der Musiker vor der Premiere. Aber weil sie sich so ähnlich seien, könne er das «1000 Pro» rüberbringen.
Auf der Bühne gab es dann noch mal ganz spezielle Komplimente von Udo für «Udo». «Du bist genauso ein schüchterner Junge wie ich auch, ein bisschen verklemmt, ein bisschen scheu, und du hattest so richtig Spass am Scheisse bauen und durchdrehen», sagte der Musiker grinsend, bevor sich beide nach bereits einigen Freudentänzchen noch mal umarmten.

Auch Regisseurin Huntgeburth («Neue Vahr Süd», «Die weisse Massai») ist von Bülow begeistert: Sie habe lange nach einem passenden Schauspieler gesucht. «Der muss ein Rocker-Gen haben, Anarchismus, aber er muss auch sexy sein. Und das alles vereint Jan Bülow.»"[nau.ch, Text und Fotos]






Wunderbarer Film! Regie, Kamera, Schnitt, Musik, Herzblut und ein Jan Bülow in Höchstform. Unbedingt sehenswert!
01.02.20
Sterk Baden
Greta Gerwig
Little women

"Nur wenige Romane wurden so oft verfilmt wie Louisa May Alcotts autobiografische Geschichte um die vier Schwestern Meg, Jo, Beth und Amy, die zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs ihren Platz im Leben suchen. Nach Spielfilmen, mehreren TV-Umsetzungen sowie Broadway-, Ballett- und Opern­adaptionen wagt sich nun auch „Lady Bird“-Regisseurin Greta Gerwig an die Buchvorlage. Und erschafft ein liebevoll inszenier-tes Coming-of-Age-Drama, das die Handlung des Romans für kommende Generationen aufbereitet und ihr so neue Relevanz verleiht. Während andere Versionen der Geschichte sich auf die leidenschaftliche und nach ­Unabhängigkeit strebende Schriftstellerin Jo (Saoirse Ronan) konzentrieren, gelingt es Gerwig, auch der sittsamen Meg (Emma Watson), der aufbrausenden Amy (Florence Pugh) und der selbstlosen Beth (Eliza Scanlen) Rechnung zu tragen." [cineman.de]




Leider nein, zu hollywoodig, sind alle so nett und lieb und artig und zahm. Haben sich alle sooo fest lieb. Starbesetzung: gut S. Ronan, Fehlbesetzung aber bekannt: Emma Watson; rein vom Aussehen passt sie gar nicht in diese Familie. Ein Kuckucksei? Gott bewahre.
Perfekter Zeitpunkt der Premiere? Richtig, die Oscars stehen vor der Tür!
04.02.20
Sterk Baden
Roman Polanski
J'accuse

"1894 wird der französische Offizier Alfred Dreyfus (Louis Garrel) angeklagt, zugunsten Deutschlands Militärgeheimnisse verraten zu haben, und nach Guyana verbannt. Vier Jahre später deckt der Schriftsteller Emile Zola in einem Zeitungsartikel auf, dass ein Unschuldiger verurteilt wurde, weil er jüdischen Glaubens ist. Die Affäre, welche ganz Frankreich in Atem hält, wird aus dem Blickwinkel von Georges Piquart (Jean Dujardin) erzählt, einem Offizier, der zum Chef des Geheimdienstes ernannt wurde. Er erkennt die Falschheit der Anschuldigungen gegen Dreyfus und beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei gerät er in ein gefährliches Labyrinth aus Verrat, Korruption und Antisemitismus, das nicht nur seine Ehre, sondern auch sein Leben in Gefahr bringt. Roman Polanski gibt Jean Dujardin eine beeindruckende Rolle in einem Film, der die Aktualität von Fake News eindringlich in Erinnerung ruft." [Pressetext]





Sehr gut! Überzeugende Regie, perfekte Inszenierung und sehr gutes Schauspiel-Personal.
14.02.20
Trafo Baden

Pierre Monnard (auch "Wilder"-Regisseur)
PlatzspitzBaby

"Wie eine Bombe eingeschlagen hat bei Erscheinen Michelle Halbheers autobiografisches Buch, auf dem Platzspitzbaby beruht. Pierre Monnard, spätestens seit seit der Serie «Wilder» bekannt für präzise Milieu-Schilderungen, hat Mias Geschichte realitätsnah inszeniert. Sarah Spale («Wilder») beeindruckt in der Rolle Sandrines mit der authentisch wirkenden Darstellung einer Süchtigen. Der wahre Star von Platzspitzbaby aber ist Newcomerin Luna Mwezi in der Rolle dieser Jugendlichen, die bis zur Erschöpfung um die Liebe ihrer Mutter kämpft. Packend, erschütternd, aufwühlend ist Platzspitzbaby. Ein unbeschönigtes und heftiges Coming-of-age-Drama, das seiner jugendlichen Heldin zwischendurch in wohltuender fantastischer Übersteigerung einen imaginären Freund zur Seite stellt. Stark!" [cineman.ch]
Sehr gut und eindrücklich. Geschichte, Drehbuche, Regie und die zwei Protagonistinnen. Unbedingt sehenswert!




04.03.20
Kino Orient
Grímur Hákonarson
The County

"Inga und ihr Mann betreiben in der isländischen Einöde eine Milchfarm. Doch sie können sich kaum über Wasser halten. Als ihr Mann stirbt, steht Inga alleine da - mit einem Schuldenhaufen. Sie ist sauer auf die örtliche Genossenschaft, die ihre Monopolstellung ausgenutzt und Farmer unter Druck gesetzt hat.
Inga – sie wird als vom Leben gezeichnete Frau glänzend gespielt von der energischen Arndís Hrönn Egilsdóttir – ist vorerst wie gelähmt. Ihre Kinder, Freunde, Nachbarn kümmern sich um sie und auch die Kooperative greift ihr unter die Arme. Doch als Inga eines Morgens entdeckt, dass ein Genossenschafter so ungefragt ihr Feld bestellt, als ob es sein eigenes wäre, fühlt sie eine unbändige Wut in sich aufsteigen. Sie nimmt fortan nicht nur den Betrieb wieder in die eigene Hand, sondern beginnt auch nachzuforschen. Und prangert schliesslich in einem geharnischten Facebook-Eintrag ungeschminkt die mafiösen Machenschaften des Vorstands der Kooperative an." [cineman.ch]
Bildgewaltiger Film, mit der Kamera nahe an den Menschen. Eine starke Arndis Hrönn Egilsdottir in der Hauptrolle.






28.10.20
Kino Orient



Mohammad Rasoulof
There is no Evil

"Heschmat, Pouya, Javad und Bahram sind vier Männer, die einander nicht kennen, aber ein gemeinsames Schicksal teilen: Sie mussten eine Entscheidung fällen, die ihre Existenz und die ihrer Lieben betraf. Mohammad Rasoulof regt uns in seinem Meisterwerk an, darüber nachzudenken, wie Männer und Frauen auch in schwierigen Situationen ihre Freiheit behaupten können. Sein Film ist ein Plädoyer für das Leben in Selbstbestimmung.
Dabei erzählt der Regisseur in unglaublich dichter und stilsicherer Art einfach von vier Menschen, die für sich Entscheidungen treffen mussten in einem Umfeld, das den Individuen keine Entscheidungsfähigkeit zugesteht: Der Familienvater, der Rekrut, der Geliebte, der Arzt. Einen Langspielfilm hätte man ihm nicht mehr erlaubt, also drehte Rasoulof vier lange Kurzfilme, die wie von selbst auseinander hervorwachsen. Jede Episode ist da intensiver als vieles, was wir sonst so zu sehen bekommen. Es sind Etüden aus dem Leben, mit denen Mohammad Rasoulof uns je in Situationen versetzt, die wir auf den ersten Blick anders einschätzen mögen, als sie sich erweisen. Er führt uns wie nebenbei ins Zentrum moralischer Fragen: unausweichlich, mutig, grandios." [Walter Ruggle]
Etwas vom Besten überhaupt was es an Filmen gibt. Geht unter die Haut, brüskiert, zeigt wunderschöne Bilder und beschäftigt einen tagelang. 150 Minuten, ohne coronabedingte Pause, keine Sekunde langweilig oder langfädig. Einfach nur genial!










28.11.20
Kino Orient

Ariel Winograd
El robo del siglo - Der Jahrhundertraub
2006 hecken Ganoven den perfekten Plan für einen Banküberfall in Buenos Aires aus. Er ist in die Geschichte eingegangen als einer der grössten Coups überhaupt und einer der gelungensten. Die Komödie, die da auf der Basis des realen Geschehens entstanden ist, ist umwerfend. Packend geschrieben, vergnüglich inszeniert, toll besetzt und gespielt und spannend bis zum Schluss: Der Film ist ein echtes Kinovergnügen.
[orientkino.ch]
Sehr gut!